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Kölner Modell der Psychosynthese

"Die Psychosynthese versteht sich als umfassende Methode,

das menschliche Potential voll zu entfalten." (Yehudi Menuhin)

Einleitung

​Die Basis meiner Arbeit ist das Kölner Modell der Psychosynthese. Das Modell beinhaltet eine konsequente Ressourcenorientierung (Lösungsfokus statt Problemfokus) wie auch die gezielte Anbindung an die eigene Selbstregulation. Methodisch sind die Förderung einer achtsamen Bewusstseinshaltung, die intuitive Arbeit mit Köpersignalen und inneren Bildern sowie Ausdrucksarbeit von zentraler Bedeutung.

​Mittels zweier empirischer Studien der Universität Oldenburg sowie der Universität Leiden (NL) wurde die Wirksamkeit der Psychosynthese nach dem Kölner Modell wissenschaftlich belegt.

 

Weitere Informationen zu den Forschungen finden Sie hier.

Ursprung der Psychosynthese

Das Modell der Psychosynthese wurde vom italienischen Arzt und Psychiater Roberto Assagioli (1888 - 1974) gegründet und gilt als eine wichtige Grundlage in der Entwicklung der humanistischen Psychologie. Assagiolis Anliegen war es, eine wissenschaftliche Psychologie zu entwickeln, die der Realität des Menschen und seinem tieferen Wesen entspricht. Assagioli stand mit zahlreichen bedeutenden Therapeuten seiner Zeit in Kontakt, unter anderem mit Carl Gustav Jung und Carl Rogers.

 

Quellen: http://www.psychosynthese.de, http://www.psychosynthesehaus.de

Infoblatt
"Wie ich arbeite"
Weiterentwicklung zum Kölner Modell

Der Psychosynthesetherapeut und Trainer Harald Reinhardt befasst sich seit über 30 Jahren intensiv mit der Psychosynthese, seit über 20 Jahren zusammen mit seiner Partnerin Birgit Haus (Psychosynthese-Trainerin, Heilpraktikerin für Psychotherapie). Gemeinsam betreiben sie das Institut für Psychosynthese und transpersonale Psychologie in Köln und haben das klassische Psychosynthesemodell konsequent weiter entwickelt zum Kölner Modell der Psychosynthese. Dabei flossen umfassende Kenntnisse der  humanistischen Psychologie, der asiatischen Philosophie und Medizin, der europäischen und asiatischen Mythologie und der Hirnforschung in das Modell ein und verhalfen ihm zu seiner heutigen Tiefe, Klarheit und Wirksamkeit.

Menschenbild

Das der Psychosynthese zu Grunde liegende Menschenbild besteht aus folgenden Elementen:

▪ Jeder Mensch ist in seinem natürlichen Wesen in Gegensätzen aufgebaut. Beispiele dafür sind u.a.  das Bedürfnis, in Kontakt mit anderen Menschen zu sein im Gegensatz zum Bedürfnis, für sich zu sein, oder die Kompetenz des Nehmens im Gegensatz zur Kompetenz des Gebens. In der  Psychosynthese wird für die unterschiedlichen Wesenselemente der Begriff  "Teilpersönlichkeiten“ verwendet. Jede Teilpersönlichkeit hat spezifische Gedanken, Überzeugungen, Gefühle sowie eine eigene Energetik und ist in seinem Kern eine wertvolle Ressource. (Harald Reinhardt).

▪ Im Zentrum dieser unterschiedlichen innerlichen Kräfte wirkt die selbstregulierende Intelligenz des Lebens selbst. Denken Sie zum Beispiel an einen Wald.  Das gesunde Gleichgewicht von Pflanzen und Tieren reguliert sich dort von alleine, solange der Mensch nicht unachtsam eingreift. Diese selbstregulierende Intelligenz, kurz das "SELBST" genannt, ist in der Lage, für eine fruchtbare Koexistenz und Entwicklung aller Teilpersönlichkeiten zu sorgen.

▪ Dem SELBST gegenüber steht das Bewusstsein, sozusagen unser Denken. Dieses kann durch Ansprüche, Ängste oder kritisierende und entwertende Stimmen von Außen oder im Inneren dazu führen, dass das Handeln abweicht von dem, was gemäß der Selbstregulation wirklich stimmen würde. Dies kann zu Verzerrungen oder Stauungen der jeweiligen Teilpersönlichkeiten-Energie führen. Anspannung, Gereiztheit, ein Gefühl innerer Leere, Antriebslosigkeit oder Niedergeschlagenheit: solche Stimmungslagen können Folgeerscheinungen einer unzureichenden Anbindung des Bewusstseins an das SELBST sein.

▪ Das Bewusstsein befindet sich in einem Prozess fortschreitenden Erwachens, es wird sich der inneren psychischen Wirklichkeit fortlaufend bewusster. Diesen Prozess kann man unterstützen durch die Anwendung von Achtsamkeitstechniken.

▪ Ein "freies Fließen" des Lebens in uns bewirkt stets einen Zuwachs an Vitalität, Selbstwert und Kreativität. Notwendig dafür ist ein Bewusstsein, welches ausreichend frei ist von fixierenden Vorstellungen. Nur dann kann sich das Bewusstsein den Teilpersönlichkeiten und dem SELBST auf der Basis einer annehmenden Haltung zuwenden. C.G. Jung hat hierfür den zentralen Begriff der "Ich-Selbst-Achse" geprägt.

Methodik

Das komplexe Methodenspektrum konzentriert sich auf drei Hauptaspekte:

 

▪ auf die Entwicklung eines ausreichend freien (achtsamen) Bewusstseins, so dass ein "Ich" im Sinne der Psychosynthese entsteht,

▪ auf die Stärkung der Liebe des Individuums zu sich selbst (Eigenliebe),

▪ auf einen sensiblen Dialog zwischen dem "Ich" einerseits und den Teilpersönlichkeiten und dem Selbst andererseits, so dass das vom Bewusstsein gesteuerte Handeln in der Welt ausreichend übereinstimmt mit der seelischen Wirklichkeit im Menschen. Nur eine solche "dialogische Achtsamkeit" (Harald Reinhardt) ermöglicht die volle Entfaltung des eigenen psychischen Potentials.

 

Solche Dialoge sind insbesondere möglich durch das Aufgreifen von am Körper wahrnehmbaren Signalen (Markern), durch das ganzheitliche Erleben von Körpersymptomen mittels Focusing nach Prof. Eugene Gendlin, durch die Arbeit mit inneren Bildern (Imagination), durch das tiefere Erschließen von Traumbildern und durch Ausdrucksarbeit.

 

Die Methodik ist sehr dazu geeignet, nachhaltige (Lern)Effekte zu erzeugen, da durch das Ansprechen individuell-emotionaler Motive eine Aktivierung der emotionalen Zentren im Gehirn geschieht. Dies ist neben dem langen Einüben die wichtigste Voraussetzung für Neuverschaltungen im limbischen System (Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth). Auch die fünf von Prof. Klaus Grawe entwickelten empirisch validierten Wirkfaktoren von Therapie spiegeln sich deutlich und konsequent in der Methodik des Kölner Modells.

 

Quellen: http://www.psychosyntheseinstitut.de, Text "Leben und Bewusstsein - Schatten und Licht" von Daniel Schwanekamp mit weiteren Quellennachweisen, Text ist auf Anfrage erhältlich

 

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Wirksamkeitsstudie der Universität Oldenburg
Anker Universität
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Effekte und Wirkungsweise des Kölner Models wurden im Rahmen einer Promotions-Forschungsarbeit untersucht. Dr.  phil. Eike Stut hat unter Begleitung von Prof. Dr. Wilfried Belschner von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg im Zeitraum 2010 bis 2012 insgesamt 338 Personen mit Hilfe verschiedener Erhebungsinstrumente befragt.
 
Das Ergebnis zeigt eine deutlich zum Positiven veränderte Perspektive der befragten Personen auf sich selbst und die Welt nach der Teilnahme an einem 5-tätigen bzw. 7-tägigen Seminar. Diese Perspektive blieb stabil, wie eine Folgeerhebung nach 6 - 8 Wochen zeigte. Teilweise entwickelte sich der positive Effekt sogar weiter.
 
Ein Zusammenfassung der Forschungsergebnisse sowie die vollständige Dissertation finden Sie hier.
 
Quelle: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakultät V Mathematik und Naturwissenschaften; Institut für Psychosynthese und Transpersonale Psychologie Köln.
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Wirksamkeitsstudie der Universität Leiden (NL)
Dr. phil. Dr. rer. medic. Kerem Böge, M.Sc. Psych. hat im Rahmen seiner Masterarbeit an der Universität Leiden (NL) die Effektivität der Dialogischen Achtsamkeit in der Psychosynthese nach dem Kölner Modell untersucht.

Die Studie konnte auf beeindruckende Weise bei den Teilnehmern einen signifikanten und anhaltenden Anstieg der Achtsamkeitsfähigkeit, eine Abnahme psychopa-thologischer Symptome und einen eindeutigen Zusammenhang zwischen erhöhter Achtsamkeit einerseits und Abnahme der Symptome andererseits belegen. Die wissenschaftliche Qualität der Studie wurde mit 9,5 von 10 möglichen Punkten bewertet, was bisher die höchste Note darstellt, die je für eine psychologische Arbeit an der Universität Leiden vergeben wurde.

Den englischsprachigen Artikel mit einer ausführlichen Darstellung der Studienergebnisse, der in der Fachzeitschrift "The Humanistic Psychologist" veröffentlicht wurde, finden Sie hier.

Eine deutschsprachige Zusammenfassung der Studienergebnisse finden Sie hier.

Quelle: Kerem Böge, Dialogische Achtsamkeit in der Psychosynthese, Faculty of Behavioural and Social Science, Universität Leiden, Niederlande, September 2016

 
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